Zeiler Hexenturm
Zeil am Main litt zwischen 1616 und 1631 besonders unter der Verfolgung vermeintlicher Hexen und Zauberer.
Die Stadt war Teil des Hochstifts Bamberg; während sie kirchlich nach Würzburg orientiert war, übte der Bischof von Bamberg die weltliche Herrschaft aus.
Ab 1616 und erneut ab 1626 begannen der Fürstbischof und seine weltliche Regierung mit der planmäßigen Vernichtung von Menschen, die angeblich mit dem Teufel im Bunde standen.
Zeil bildete das Zentrum dieser Verfolgung. Sie forderte überdurchschnittlich viele Opfer aus der Bürgerschaft von Zeil, und auch Bamberger, die der Hexerei angeklagt waren, wurden in Zeil inhaftiert.
Im Juni 1616 habe man in Zeil die ersten „Hexen oder Unholden“ verhaftet, notierte der Zeiler Ratsherr Johann Langhans. Am 26. November 1616 loderte der erste Scheiterhaufen:
„Hat man 9 Zeller Weiber als Hexen alhie zu Zeill verbrent“
Die Stadt Zeil, die rund 280 Haushalte umfasste, wurde zum Mittelpunkt der ersten großen Verfolgungswelle im Hochstift Bamberg.
Bis zum 18. März 1619 wurden hier 34 Frauen und neun Männer hingerichtet.
Noch Jahrzehnte nach den letzten Hinrichtungen erinnerte die eigens erbaute Richtstätte nahe der Stadt Zeil an die Hexenprozesse. Als im 19. Jahrhundert die Geschichte der bambergischen Hexenverfolgung wissenschaftlich erforscht wurde, rückte die Rolle des Schauplatzes Zeil erneut ins allgemeine Bewusstsein.
Im Juli 2009 beschloss der Zeiler Stadtrat, an die Geschehnisse durch eine Dauerausstellung zu erinnern. Sie ist im ehemaligen Fronhaus (Gefängnis) untergebracht. Dieses Gebäude aus dem 18. Jahrhundert grenzt unmittelbar an den Oberen Torturm, der im unteren Geschoss als Haftort für angebliche Hexen diente.
Ausstellungen und Veranstaltungen
Sonderausstellungen
Mehrmals im Jahr finden in den Räumen des Zeiler Hexenturms Sonderausstellungen und Vernissagen statt.
Das Programm finden Sie unter Veranstaltungen.
Veranstaltungen
Auch Vorlesungen, Seminare und kulturelle Veranstaltungen finden ihren Platz im Dokumentationszentrum.
Das Programm finden Sie hier.